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Kurs: Informationstechnik > Lerneinheit 2
Lektion 4: Moderne Kryptographie- Der Fundamentalsatz der Arithmetik
- Public-Key-Kryptosystem: Was ist das?
- Das Diskrete Logarithmusproblem
- Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch
- RSA-Verschlüsselung: Schritt 1
- RSA-Verschlüsselung: Schritt 2
- RSA-Verschlüsselung: Schritt 3
- Erkunden der Komplexität von Zeit
- Eulersche Phi-Funktion
- Euler-Phi Funktion erkunden
- RSA-Verschlüsselung: Schritt 4
- Was sollten wir als Nächstes lernen?
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Der Fundamentalsatz der Arithmetik
Unabhängige Darstellung aus der Perspektive eines Vorfahren. Erstellt von Brit Cruise
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Video-Transkript
Stell dir vor, wir leben
in prähistorischen Zeiten. Nun überlege dir Folgendes. Wie haben wir die Zeit verfolgt,
ohne eine Uhr zu haben? Alle Uhren basieren auf irgendeinem sich
wiederholenden Muster, das den Fluss der Zeit in gleich
große Segmente teilt. Um diese sich wiederholenden
Muster zu finden, schauen wir in den Himmel. Das Auf- und Untergehen der Sonne
jeden Tag ist das Offensichtlichste. Um jedoch längere
Zeiträume zu verfolgen, suchten wir nach längeren Zyklen. Hierfür schauten wir
zum Mond, der scheinbar über viele Tage hinweg
allmählich wuchs und schrumpfte. Wenn wir die Anzahl der
Tage zwischen Vollmonden zählen, kommen wir auf die Zahl 29. Das ist der Ursprung eines Monats. Wenn wir jedoch versuchen, die
29 in gleich große Stücke zu teilen, stoßen wir auf ein Problem. Es ist unmöglich. Der einzige Weg, die 29 in
gleich große Stücke zu teilen, besteht darin, sie wieder in
Einzelteile zu zerlegen. 29 ist eine Primzahl. Stell sie dir als unzerbrechlich vor. Wenn eine Zahl in gleich
große Teile größer als eins zerlegt werden kann, nennen
wir sie eine zusammengesetzte Zahl. Jetzt, wenn wir neugierig sind, fragen
wir uns vielleicht, wie viele Primzahlen es gibt und wie groß
sie werden können? Fangen wir damit an, all Zahlen
in zwei Kategorien einzuteilen. Wir listen die Primzahlen links und die
zusammengesetzten Zahlen rechts auf. Anfangs scheinen sie hin
und her zu tanzen. Es gibt kein offensichtliches
Muster hier. Lasst uns also eine moderne Technik
verwenden, um das große Bild zu sehen. Der Trick besteht darin,
eine Ulam-Spirale zu verwenden. Zuerst listen wir alle
möglichen Zahlen in einer wachsenden Spirale auf. Dann färben wir
alle Primzahlen blau. Schließlich zoomen wir heraus,
um Millionen von Zahlen zu sehen. Das ist das Muster der Primzahlen,
das endlos weitergeht. Unglaublicherweise ist die
gesamte Struktur dieses Musters bis heute noch ungelöst. Wir sind auf der Spur von etwas. Spulen wir also vor bis etwa
300 v. Chr. im antiken Griechenland. Ein Philosoph namens
Euklid von Alexandria verstand, dass alle
Zahlen in diese zwei unterschiedlichen Kategorien
aufgeteilt werden konnten. Er begann mit der Erkenntnis,
dass jede Zahl immer wieder geteilt werden kann,
bis man eine Gruppe kleinster gleicher Zahlen erreicht. Und per Definition sind
diese kleinsten Zahlen immer Primzahlen. Er wusste also, dass alle
Zahlen irgendwie aus kleineren Primzahlen zusammengesetzt sind. Um es klar zu machen, stell dir
das Universum aller Zahlen vor und ignoriere die Primzahlen. Wähle nun eine zusammengesetzte
Zahl und zerlege sie, und du bleibst immer
mit Primzahlen übrig. Euklid wusste, dass jede Zahl
ausgedrückt werden könnte, indem eine Gruppe kleinerer
Primzahlen verwendet wird. Stell dir diese als
Bausteine vor. Ganz gleich, welche
Zahl du wählst, sie kann immer mit einer Addition
kleinerer Primzahlen gebaut werden. Dies ist die Wurzel
seiner Entdeckung, bekannt als der Hauptsatz
der Arithmetik, wie folgt. Nimm irgendeine Zahl, sagen wir 30,
und finde alle Primzahlen, in die sie sich gleichmäßig teilt. Das kennen wir als Faktorisierung. Das gibt uns die
Primfaktoren. In diesem Fall sind 2, 3 und 5
die Primfaktoren von 30. Euklid erkannte,
dass man diese Primfaktoren dann eine
um eine bestimmte Anzahl multiplizieren konnte,
um die ursprüngliche Zahl zu bilden. In diesem Fall multiplizierst du
einfach jeden Faktor einmal, um 30 zu bilden. 2 mal 3 mal 5 ist die
Primfaktorisierung von 30. Denke daran als einen speziellen
Schlüssel oder eine Kombination. Es gibt keinen anderen
Weg, 30 mit einigen anderen Gruppen von Primzahlen zusammen
zu bauen, die multipliziert werden. So hat jede mögliche Zahl
eine und nur eine Primfaktorisierung. Eine gute Analogie ist,
jede Zahl als ein anderes Schloss vorzustellen. Der einzigartige Schlüssel
für jedes Schloss wäre seine Primfaktorisierung. Keine zwei Schlösser teilen sich einen Schlüssel. Keine zwei Zahlen teilen
sich eine Primfaktorisierung.